Seit 1. Oktober 2012 erhalten in England alle Menschen, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus eine kostenlose Versorgung und Behandlung ihrer HIV-Infektion. Damit ermöglicht England erstmals auch Menschen ohne gültige Papiere den freien Zugang zur Behandlung von HIV und AIDS.
Dies ist nicht nur einen gute Nachricht für Menschen mit HIV und AIDS, die sich in England ohne Aufenthaltserlaubnis aufhalten, sondern auch ein wichtiger Schritt im Kampf gegen HIV und AIDS.
Denn seit EKAF und HPPT 052 ist bewiesen, dass eine effektive Therapie eine HIV-Übertragung verhindert. Dies ist der Fall, wenn die Viruslast durch die medikamentöse Behandlung länger als 6 Monate unter die Nachweisgrenze gesenkt ist.
In Deutschland hingegen erhalten Menschen mit HIV und AIDS, die nicht im Besitz einer Aufenthaltserlaubnis sind, so genannte „Illegale“, leben, nur schwer Zugang zu einer Behandlung ihrer HIV-Infektion. Denn die HIV-Medikamente sind sehr teuer und daher für Menschen ohne Papiere in der Regel nicht bezahlbar.
Ein freier Zugang zur Behandlung von HIV und AIDS, unabhängig von Aufenthaltsstatus, wie nunmehr in England, könnte daher auch in Deutschland Menschen ohne Papiere eine Behandlung ihrer Infektion ermöglichen.
Das würde nicht nur deren Lebenserwartung verlängern, sondern wäre zudem eine sinnvolle Präventionsmaßnahme.