In Südafrika sind zwischen 2008 und 2014 27 Menschen mit HIV Spendernieren von Menschen mit HIV transplantiert worden.
Die Organempfänger waren alle bereits seit mindestens drei Monaten unter einer wirksamen antiretroviralen Therapie und die CD4-Zellen lagen bei mehr als 200pro µl. Auf Seiten der Spender war eine wirksame antiretrovirale Therapie nicht erforderlich. Sie waren entweder niemals therapiert worden oder hatten lediglich eine First-Line-ART erhalten. Um die Übertragung resistenter Viren möglichst zu vermeiden, wurden keine Nierenspenden von HIV-Positiven unter Second-Line-Therapie oder mit Stadium AIDS verwendet.
Die Überlebensrate der Empfängerpatienten war nach den Beobachtungen im Rahmen einer begleitenden Studie mit denen nicht positiver Nierenempfänger vergleichbar. In der Studie lag diese drei Jahre nach der Transplantation bei 84 %, nach fünf Jahren bei 75 %. Das ist vor allem auch deshalb bemerkenswert, weil alle Nierenempfänger trotz ihrer HIV-Infektion eine immunsuppressive Therapie erhielten. Unter dieser Therapie sank die CD4-Zellzahl im ersten Jahr im Durchschnitt auf 179 pro µl Blut, stieg aber in den folgenden drei Jahren auf im Durchschnitt 386 pro µl Blut an. Es kam in keinem Fall zu einem Anstieg der Viruslast oder einer erworbenen Resistenz.